Korn Brennen

Aus Korn wird Schnaps

Schon 1866 brannte Dietrich Eickelberg in seiner Brennerei Korn aus 13.000
Weizenkörnern. Diese Menge benötigte er für eine einzige Flasche 32 prozentigen Korns (0,7 Liter). Auch heute noch könnte in der Brennerei Eickelberg mit der vorhandenen Brennereitechnik aus dem 20. Jahrhundert Schnaps gebrannt werden.

So verläuft ein Brennvorgang:

Um aus den Körnern Schnaps zu brennen, muss der Meister einer Brennerei zunächst die unzähligen Körner in der Getreidemühle mahlen, bevor sie zusammen mit Wasser in einen Dämpfer kommen. Dort kocht und quillt das Gemisch unter Dampf und Druck solange auf, bis die im Getreide enthaltene Stärke freigelegt ist. Den Brei der dabei entsteht, nennt man Maische.

Im Maischbottich mischt der Brennmeister Gerstenmalz unter den Brei. Der bewirkt, dass die Stärke sich in Zucker umwandelt. Anschließend kommt die Maische zusammen mit Hefe in einen geschlossenen Gärkessel. Hier vergärt der Brei, wodurch Alkohol und Kohlensäure entstehen.

Nun kann der eigentliche Brennvorgang beginnen:

Beim ersten Brand bringt der Meister die nun vergorene Maische in der Rohbrandkolonne zum Sieden. Dabei entweicht der Alkohol in Form von Dampf, der am oberen Ende der Kolonne aufgefangen und durch Abkühlung wieder verflüssigt wird. Da der Rohbrand noch unerwünschte Geruchs- und Geschmacksstoffe enthält, brennt der Meister ihn erneut in der Feinbrandkolonne. Zurück bleibt hochprozentiger Korn. Um ihn auf Trinkstärke zu bringen, verdünnt der Brennmeister den Schnaps so lange mit Wasser, bis er den richtigen Alkoholgehalt erreicht hat. Nach der Lagerung wird der Schnaps in Flaschen abgefüllt.

Neben Getreide eignen sich Kartoffeln sowie sämtliche Früchte und Beeren zum Brennen.